Balkongemüse – Garten im Blumenkasten

Wer in der Stadt lebt und sich gesund beziehungsweise nachhaltig ernähren möchte, muss auf den Bioladen oder den Wochenmarkt zurückgreifen. Mit Balkongemüse soll sich das ändern. Das junge sächsische Team bringt den eigenen Garten auf den Balkon.

Was hinter der Idee steckt und wie es zu dieser kam, erklären die Gründer im Interview.

Könnt ihr euch, für die Menschen, die euch noch nicht kennen, vorstellen?

Wir sind Tom, Richard und Philipp. Gemeinsam haben wir Balkongemüse gegründet. Tom Bauer ist selbstständiger Onlinemarketing Manager und lebt in Chemnitz. Philipp Munzert wiederum wohnt in Dresden und arbeitet als freiberuflicher Webdesigner. Um das sächsische Stadttrio komplett zu machen ­ kommt Richard Hagedorn der Dritte im Team aus Leipzig. Er hat mit dem Selbsterntegarten “Ernte­mich” bereits ebenso eine Selbstständigkeit aufgebaut.

Das Team von Balkongemüse: Richard, Tom und Philipp

Das Team von Balkongemüse: Richard, Tom und Philipp

Was genau ist bzw. macht Balkongemüse?

Balkongemüse bietet Komplettboxen für den Gemüseanbau auf städtischen Balkonen an. In einer sorgfältig zusammengestellten Box befinden sich alle Materialien, die zum Gemüseanbau benötigt werden. Das heißt mit der Lieferung der Box kommen ausgewähltes Saatgut, Jungpflanzen, Bio­Erde, Pflanzkasten und Anleitung bequem bis an die Haustür.

Neben der Bereitstellung der Materialien hilft der Pflanzcoach von Balkongemüse bei der Pflege und Aufzucht der Pflanzen. Man muss also kein Profi sein, um eigenes Gemüse auf dem Balkon groß zu ziehen. Das Konzept der Komplettbox ersetzt die mühsamen Wege in den Baumarkt sowie die Lagerung überflüssiger Erde, da bei Balkongemüse genauso viel geliefert wird, wie benötigt.

Screenshot der Balkongemüse-Website

Screenshot der Balkongemüse-Website

Was war eure Motivation zu gründen?

Die Idee der Komplettbox von Balkongemüse entstand auf dem Leipziger Startup Weekend 2015. Als wir in diesen zwei Tagen mit Menschen ins Gespräch kamen und deren Feedback uns überwältigt hatte, ließ die Begeisterung für die Idee uns nicht mehr los. Grundlegend haben wir uns damals schon gefragt, warum auf vielen Balkone entweder keine Bepflanzung oder nur Zierpflanzen zu sehen sind. Wenn man alle Balkone der Städte zusammen nimmt, ist das doch genau genommen ein riesen Acker. Da haben wir uns gesagt, wir wollen da was bewegen. Den Menschen die Einstiegshürden erleichtern und vielleicht auch wieder überhaupt etwas Garten auf den eigenen Balkon zurückbringen.

Was hat euch bisher am meisten beeindruckt im Bezug auf eure Gründung?

Wenn man sich für einen Gründungsprozess entscheidet, kommen auf einmal viele Dinge und Menschen auf einen zu, mit denen man vorher nicht gerechnet hat. Wenn wir uns aber entscheiden müssten, würden wir sagen, dass uns das Vertrauen unserer ersten Kunden am meisten beeindruckt hat. Wenn du deine Idee erzählst, heißt es oft “ja spannend ­ mal sehen was das wird”. Wenn du aber soweit bist, dass du wirklich ein Produkt anbietest, ist es unheimlich spannend, wenn erste Interessenten dir vertrauen und bei dir bestellen. Aber nicht nur das! Sie geben dir tolles Feedback und nehmen dir auch die ersten Fehler nicht krumm, weil sie die Idee dahinter schätzen. Das hat uns beeindruckt und auch super schnell weitergebracht. Je länger man also nur von seiner Idee spricht, desto weiter entfernt man sich von diesem Gefühl und Feedback, dass einen wirklich voranbringt.

Wie geht’s weiter mit Balkongemüse?

Aktuell sind wir in unserer ersten Saison und wie bereits gesagt, mächtig dankbar für den Support und das zahlreiche Feedback. Wir haben natürlich noch einige Ideen die Balkongemüse verbessern sollen. Angefangen bei der Produktpalette, die erweitert werden soll ­ Erdbeeren und Kräuter stehen beispielsweise auf der Wunschliste unserer Balkongärtner bis hin zum Ausbau des technischen Support. Wir feilen hier gerade an einer digitalen Lösung für unseren Pflanzcoach. Aber auch ein ausführliches Review der ersten Saison wird anstehen. Was lief gut, was nicht so gut! Da füllen wir unsere Aufgabenliste bestimmt schnell weiter auf.

Was ist euer ultimativer Tipp für diejenigen die selber übers Gründen nachdenken?

Da wir selbst noch mittendrin sind, würden wir jetzt mal nicht behaupten wollen, das hier der ultimative Tipp kommt. Generell sollte man sich bewusst sein, dass es schon richtig Arbeit bedeutet, wenn man eine Idee real werden lassen will. Dennoch lohnt es sich, allein für die Erfahrungen, die man jeden Tag dabei macht, wenn man wirklich an etwas “Eigenem” arbeitet. Um aber wirklich voran zu kommen, sollte man sich nicht zu lange mit dem Entwickeln der Idee beschäftigen oder sich an einzelnen Problemstellungen aufhalten.

Versucht die Idee schnellstmöglich greifbar zu machen, findet einfache Lösungen und glaubt an den Erfolg. Dann startet ihr einen Prozess der unwahrscheinlich Antrieb gibt.

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Danke für eure Antworten.

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